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Irrtümer 2
 

 

 

Der Nackengriff
Auch heute noch hört man oft, dass der Nackengriff geeignet wäre den Hund zu erziehen. Das ist falsch und gefährlich. Der Hund greift seine Beute im Nacken und schüttelt. Keinesfalls tut das die Mutter des Welpen. Solche Handlungen lösen Angst aus und die fördert ungewolltes Verhalten.

Anbrüllen und drohen
Das zeigt nur Schwäche des Rudelführer und ist armseelig

Hunde klären alles unter sich selbst
Falsch, Sie müssen das als Alphatier klären.

Der Hund zeigt Gefühle wenn er was falsch macht
Falsch, er erkennt an unserer Mimik und Stimme, dass er etwas falsch gemacht hat. Wir interpretieren etwas in das Verhalten

Alle Hunde sind gleich, der Mensch prägt sie
Falsch, es gibt Hunde, die auf Grund ihrer Eigenschaften sich grundsätzlich von anderen Hunden unterscheiden. Bringen Sie mal einem Herdenschutzhund bei jeden Besucher freundlich zu begrüßen. Unserer Erziehung sind also Grenzen gesetzt wenn Sie die falsche Rasse ausgesucht haben.

Teletak / Dogcontrol  u. Ähnliches.
Elektroschock per Halsband und Sender statt Erziehung - die Dummheit und Arroganz mancher Menschen kennt keine Grenzen! Wer nicht dazu in der Lage ist, seinen Hund zu erziehen, sollte sich Hilfe suchen. Wer dazu keine Lust hat, schafft sich keinen Hund an! Lassen Sie sich nicht erzählen, diese Dinger verursachen dem Hund keine Schmerzen - wer einmal gesehen hat, wie gross der Schock eines Hundes nach nur einmaligem Kontakt mit einem elektrischen Weidezaun ist, der versteht, warum viele Hunde nach solchen Behandlungen schwer traumatisiert sind.

Das Stachelhalsband
Diese Art Halsbänder hatten mal eine Berechtigung. Ursprünglich wurden sie mit den Stacheln nach Außen angelegt um den Hund vor Bissen in den Hals zu schützen. Dann kam mal  jemand auf die Idee das Halsband rumzudrehen. Nützt logischerweise nichts, quält den Hund und er verliert das Vertrauen zum Menschen. Wird heute noch gerne auf rassenspezifischen Hundeplätze angewendet.

Die Flexileine
Falsch,dieses Ding, was es dem Hund ermöglicht sich frei zu bewegen und das zu tun was er will, führt dazu, dass der Hund sich immer weiter vom Hundeführer entfernt und er lernt selbst zu entscheiden. Zieht der Hund an der kurzen Flexileine so wird diese länger. Prima dann haben wir also nach einigen Malen erreicht, dass er an der Leine zieht.

Der Clicker
Falsch, führt letzlich nur dazu, dass der Hund von seinem Besitzer entwöhnt wird. Wesentlich besser ist ein FEIN eine Schnalzen mit der Zunge, ein kurzer Pfiff und ein Leckerchen. Das kommt direkt vom Rudelführer und ist wesentlich mehr wert. Die Erfinder des Clickertrainings haben mit viel Erfolg den Clicker für Dressuren an den unterschiedlichsten Tieren eingesetzt. Zunächst bei Delphinen. Aber sie benutzten den Clicker zur Dressur und nicht zur Kommunikation. Ob dieser Knackfrosch die Kommunikation fördert muss doch sehr bezweifelt werden. Oder haben Sie das Leittier im Rudel schon mal clickern gesehen. Hunde reagieren auf einen Pfiff oder veränderte Stimmlage des Menschen sehr gut. Auch sieht er sehr gut. Warum also einen Knackfrosch ?

Spielzeug
Falsch. Es wird oft eingesetzt, damit man sich nicht so viel mit dem Hund beschäftigen muss. Das braucht er aber, um die sozialen Kontakte zum Rudelführer zu festigen. Meist trainiert der Hund mit dem Spielzeug seine Fähigkeiten Beute zu jagen und zu töten.

Hundegeschirr
Ein Geschirr, das einen Hund erzieht bzw. ihm das Ziehen an der Leine abgewöhnt, gibt es nicht ! Verkaufsargument: Ein Geschirrchen ist ja so mild und angenehm! Ach, damit darf man dann schon mal kräftig zulangen, oder was? Zieht der Hund an der Leine, dann nicht, weil ihm das Halsband unangenehm ist, sondern weil der "Ballast" am Ende der Leine etwas in der Erziehung versäumt hat. Entscheidend ist also nicht, ob Halsband oder Geschirr benutzt werden, sondern lediglich, ob Sie mit der Leine korrekt umgehen können. Er wird auch mit Geschirr ziehen.

Mehrhundehaltung
Manche Besitzer meinen : Mein Hund ist so viel allein". Besorge ich ihm doch einen Spielkameraden". Also, wenn ich für einen Hund keine Zeit habe, dann habe ich für 2 erst recht keine Zeit. Ein Hund hat ganz plötzlich 2 Rudelführer, denn Hunde kennen keine Demokratie. Sie werden unter sich austragen wer bei ihnen das Sagen hat. Dies muss allerdings nicht zwangsläufig zu Problemhunden führen. Es kommt auch schnell zur Meutebildung, die dann noch schwieriger zu beinflussen ist.

Ein Mischling ist robuster als ein "Rassehund"
Auch falsch, oft wissen wir nicht welche Rassen in dem einen Hund vorkommen. Welche Eigenschaften trägt er ? Es gibt keine Möglichkeit das vorher festzustellen. Das kann fatale Folgen haben. Gesundheitliche Probleme und Probleme im Verhalten. Ich will hier nicht dem Rassehund das Wort reden. Sie sollten aber bei der Aufnahme in Ihr Rudel schon wissen welche Rassen sich getroffen haben um vor unliebsamen Überraschungen gefeit zu sein. Heute lernte ich jemand kennen dessen sehr hochbeiniger, schwarzer Labrador ziemlich aggresiv auf einen andern Hund reagierte. Für einen Labrador unüblich. Auf Nachfrage erhab sich, dass es sich um einen Mischling zwischen Labrador und Rhodesian Ridgeback (rehbraun) handelte. Das sind im eigentlichen Sinn Schutz und Jagdhunde die auch auf Großwild jagen, bzw. hetzen. Hier kam der Rigeback durch, die Merkmale überwiegen. Ein schwieriger Hund. Der Hundebsitzer gibt sich jede Mühe, aber so ganz werden die Rassemerkmale nicht verschwinden. Letzte Untersuchungen zeigen, dass Mischlinge nicht gesünder sind als sogenannte Rassehunde.

Die Wahl der Rasse am Beispiel Hovawart
Schon manchen von Ihnen ist ein Golden Retreiver begegnet der ein "seltsames" Verhalten zeigte - irgendwie Anders. Vermutlich haben Sie einen Hovawart getroffen. Ein großer, etwas zotteliger Hund.
Der erste Irrtum ist, dass man den Hund mit dem Namen Hovawart mit einem Hund aus dem Mittelalter gleichsetzt. Der Name wird dann gerne als Hauswächter übersetzt. Nun, es gibt keine Beschreibungen des Hundes aus der Zeit, dass was wir heute sehen ist nach dem 1. Weltkrieg entstanden. Man kreuzte einen Bauernhund, mit Leonberger, Neufundländer,Schäferhund und Kuvazs. Dies geschah erstmalig 1922.
Heute haben wir also einen Hund der viele unterschiedliche Eigenschaften in sich trägt. Es gibt viele verträgliche Hunde aber der Anteil von Hunden die eine starkes Bewachungs -und Schutzbedürfniss haben ist hoch.
An diesem Beispiel will ich aufzeigen, dass man sich informieren muss und sich nicht blenden lassen darf. Solche Hunde gehören in die Hand eines erfahrenen Besitzers mit viel Zeit und viel, viel Erfahrung.

Wichtig, keines dieser Beispiele muss zum Problemhund führen. Aber wenn wir ein Problem haben müssen wir die Ursache suchen.